Am 01. August 1919 gründeten die acht Fußball-Schiedsrichter Gaiser, Hoyler, Knecht, Kneer, Müller, Schubert, Weber und Wössner im Gasthaus „Karlsgarten“ die Schiedsrichtergruppe Reutlingen. Zum ersten Vorsitzenden wurde Herrmann Müller gewählt.
Nach dem Ende des ersten Weltkrieges gab es im Kreis Reutlingen insgesamt nur 7 Fußballvereine, mit denen es einen geregelten Spielbetrieb zu organisieren galt: TSV Betzingen, TG Gönningen, TuS Metzingen, VfL Pfullingen, SSV Reutlingen, TG Reutlingen und TSV Urach. Bis zur Zäsur durch den zweiten Weltkrieg begleiteten folgende „Schiedsrichte-Pioniere“ das Amt des 1. Vorsitzenden:
1919 – 1921: Herrmann Müller
1921 – 1924: Emil Wößner
1924 – 1925: Ernst Knecht
1925 – 1928: Ernst Hoyler
1928 – 1930: Karl Kneer
1930 – 1940: Arno Schubert
Der Neubeginn im Jahr 1945 stand abermals unter der Leitung von Gründungsmitglied Ernst Hoyler, der die Gruppe von 1945 – 1947 leitete.
Ihm folgten bis zum heutigen Tag die folgenden Obleute:
1945 – 1947: Ernst Hoyler
1947 – 1950: Gottlieb Gaiser
1950 – 1958: Paul Petersohn
1958 – 1960: Otto Fritz
1960 – 1963: Paul Weipert
1963 – 1964: Helmut Gutschera
1964 – 1978: Willi Hofmann
1978 – 1984: Detlef Zerner
1984 – 1996: Robert Claß
1996 – 2012: Klaus Rapp
2012 – 2015: Klaus Sulz
2015 – 2021: Philipp Herbst
2021 – 2024: Daniel Leyhr
2024 – 2024: Marc Packert
2024 – heute: Ronny Haag
Der Schiedsrichter-Bestand entwickelte sich kontinuierlich und erreichte mit insgesamt 204 Mitgliedern im Jahr 2004 einen Allzeit-Höchststand. Heute sind noch 180 Kameraden für die Schiedsrichtergruppe Reutlingen notiert.
Während der Ära Hoffmann (1964 – 1978) verzeichnete die Gruppe Reutlingen die bislang höchste Dichte an Spitzenschiedsrichtern in den damaligen Bundes- und Amateurligen. Mit Wilfried Haselberger vom SV Degerschlacht leitete in dieser Zeit auch der bislang einzige Reutlinger Unparteiische 33 Spiele der ersten Fußball-Bundesliga (1972 – 1977).
Folgende ehemalige Spitzenschiedsrichter brachte die Gruppe Reutlingen hervor:
1. Bundesliga:
Wilfried Haselberger
2. Bundesliga:
Willy Göhring
1. + 2. Amateurliga:
Robert Claß, Helmut Geismann, Karl-Heinz Göhring, Eberhard Greiner, Adam Hild, Eduard Horwarth, Peter Just, Willy Kommer, Rolf Märkle, Harry Kulins, Paul Kussman, Otto Lurz, Arthur Rehm, Joachim Schropp, Günter Treiber, Dr. Friedrich Vollmer, Hansjörg Weckenmann, Klaus Wezel, Erich Wohnus, Günter Zirpel
Oberliga:
Heinz-Werner Zwicknagel, Franz Köteles, Björn Vielberth, Daniel Leyhr, Marc Packert
Verbandsliga:
Helmut Renz, Philipp Herbst, Jan Streckenbach, Kerstin Holzmayer
Landesliga:
Dieter Katolla, Lothar Spiertz, Roland Schiefer, Elmar Rebmann, Gerhard Schmauder, Klaus Rapp, Uwe Klemp, Selvet Filiz, Dominik Pflüger, Daniel Schmid, Dennis Fuchs, Ruben Zeitler, Mirko Borjanovic
Nach dem plötzlichen Tod von Willi Hoffmann im Jahr 1978 wurde seine erfolgreiche Arbeit von Detlef Zerner (1978 – 1984) fortgesetzt.
Die insgesamt 12-jährige Amtszeit von Robert Claß (1984 – 1996) war geprägt von vielfältigen Veränderungen: Immer weniger ehemalige aktive Fußballer besuchten die Neulingskurse. Zunehmend tummelten sich hier aktive Jugendspieler, die einer intensiveren Betreuung bedurften. In diesem Zusammenhang wurde unter anderem auch der „Pate“ für Schiedsrichter-Neulinge geboren. Auch der Verbands-Schiedsrichter-Lehrstab war ab Anfang der Neunziger Jahre für ein Jahrzehnt in „Reutlinger Hand“: Heinz-Werner-Zwicknagel stand diesem Gremium von 1993 – 2003 vor und setzte hier wegweisende Impulse in Sachen Aus- und Weiterbildung von Schiedsrichtern.
1996 wurde Klaus Rapp zum Obmann gewählt. Er kann mit insgesamt 16 Jahren (1996 – 2012) auf die bislang längste Amtszeit alle Reutlinger Obleute zurückblicken. Der Computer hielt zum Jahrtausend-Wechsel Einzug in die Administration: Einteilungen über das Internet gehören seit dem Jahr 2007 zum Standard und der Papier-Spielbericht hat seit dem Jahr 2012 ausgedient. Seit dem Jahr 2004 setzte der Verband auf gezieltes „Coaching“ talentierter Amateurliga-Schiedsrichter: Mit Björn Vielberth wurde sogleich ein Reutlinger Schiedsrichter in diesen Kreis berufen.
Ein Generationswechsel vollzog sich im Jahr 2015: Mit dem zum damaligen Zeitpunkt 32-jährigen Philipp Herbst übernahm der bislang jüngste aller Obmänner von seinem Vorgänger Klaus Sulz (2012 – 2015). Der Ausschuss wurde neu aufgestellt, neue Talente gefördert und die Außendarstellung der Gruppe weiterhin aufrechterhalten.
Daniel Leyhr wurde für die Jahre 2021 - 2024 zum Obmann berufen. Sein Vorgänger, Phillip Herbst, wurde aufgrund seiner hervorragenden Leistungen in den VSRA berufen. Der Ausschuss und die Gruppe hat sich weiterhin stabil entwickelt und ist in der Spitze der Amateurliga sehr gut vertreten. Der sinkende SR-Bestand und die Nachwuchsförderung sind das beherrschende Thema. Mit einer Vielzahl an Neulingskursen konnte ein gleichbleibendes Niveau der SR-Anzahl gesorgt werden. Mit 110 anrechenbaren Schiedsrichtern konnte ein tollen Wert in der Saison 2022/2023 sowie 2023/2024 erreicht werden.